Was macht die Kuh im Wald?
Die Waldweide in dieser Form ist in Tirol eine Spezialität des Brandenberger Raumes. Hier überschneiden sich Almflächen aufgrund der geringen Höhenlage großflächig mit Waldbeständen deutlich unterhalb der Waldgrenze. Alte Nutzungsrechte garantieren, dass auch heute noch Weidetiere auf Flächen der Österreichischen Bundesforste aufgetrieben werden. Ursprünglich ermöglichte erst die Beweidung von Wald überhaupt die Existenz von Familien in Grenzertragsgebieten, aber auch nutzten im Lauf der Geschichte immer wieder Großgrundbesitzer die ihnen obliegende Vergaben von Weiderechten in ihren Wäldern, um entlegene und schlechter erschlossene Gebiete zu besiedeln. So entstand über Jahrhunderte ein einzigartiges Mosaik aus Baumbeständen und Weiderasen mit vielen Pflanzenarten, die ohne Beweidung am Waldboden gar nicht vorkämen. Auch die Bäume selbst werden nicht nach rein forstlichen Gesichtspunkten stehengelassen oder gefällt. Sie spielen für das Kleinklima eine wichtige Rolle und erreichen oft ein höheres Alter als im unbeweideten Wirtschaftswald, was sie für viele Vogelund Insektenarten zu wertvollen Lebensräumen macht. Das System der Waldweide bietet gute Weidebedingungen für das Vieh und erzeugt gleichzeitig eine artenreiche und zu allen Jahreszeiten reizvolle Kulturlandschaft. In jüngster Zeit entwickelten sich hier zusätzlich ordnungspolitische Maßnahmen, um die Entwicklung des Waldes mit Schutzfunktionen an bestimmten Stellen zu fördern. Erleben Sie, begleitet von einem fach- und orstkundigen Guide die Brandenberger Wald-Weide hautnah!
Termine: 16.08.2018, 23.08.2018
Treffpunkt: Gasthof Haaser, Aschau
Guide: Franz Goller, Bergwander- und Naturführer
Teilnehmerzahl: maximal 20 Pers.
Kosten: € 9,00 pro Person
Anmeldung: TVB Alpbachtal Seenland
Eine Initiative der Tiroler Umweltanwaltschaft in Kooperation mit dem TVB Alpbachtal Seenland und der Gemeinde Brandenberg.
Finanzielle Förderung durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung im Rahmen des Programms Interreg V-A Italien-Österreich 2014-2020.
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